Der Hof

Die Familie Nagel betreibt seit über 30 Jahren einen ursprünglich 2 ha großen Gemüsebaubetrieb („von Aubergine bis Zucchini“). Bis 2019 war der Betrieb nach den Richtlinien des Demeter-Verbands zertifiziert. Aus Aufwandsgründen wurde die Zertifizierung nicht verlängert. Die Art der Bewirtschaftung hat sich dadurch aber nicht geändert. Sie ist in unserem Leitbild festgeschrieben.

Das Überleben des Hofes war aufgrund des zunehmenden Preisdumpings und der unsicheren Abnahmesituation – auch im Bio-Einzelhandel – und der für ausschließliche Direktvermarktung ungünstigen Lage in der bisherigen Form nicht möglich. Deshalb wird der Hof seit 2013 von Lea Nagel als Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) weitergeführt. Von 2015 bis 2023 arbeitete auch Leas Partner Uwe hauptberuflich in der SoLaWi mit, in die er sich bis dahin schon umfangreich eingebracht hatte. Leas Vater betrieb bis Ende 2022 parallel dazu den Hofladen in Groß Dahlum. Die SoLaWi Dahlum kann aktuell (Stand:  Januar 2024) rund 170 Haushalte mit ca. 130 „Anteilen“ von April bis Dezember mit Gemüse und Obst versorgen. Seit 2023 gibt es nach dem Bau einer Lagerscheune auch von Januar bis März alle 2 Wochen Lieferungen von Kartoffeln und Lagergemüse.

Feld mit angrenzenden Gewächshäusern
Foto: Thomas Liebner

In den drei großen Gewächshäusern wachsen seit Jahren erfolgreich sehr schmackhafte Tomaten, Auberginen, Gurken, Kräuter und vieles mehr. Schon früh im Jahr gibt es aus den Kalt-Folienhäusern z. B. Petersilie, Salate, Mangold, Mairübchen, Stangensellerie, Fenchel und Rucola. Im Freiland wachsen alle Sorten von Kräutern, Salate, Kohlrabi, Rhabarber, Zwiebeln, Sellerie, Zuckermais, Kürbisse, Zucchini, Gurken, Bohnen, sämtliche Kohlsorten, Kartoffeln, Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Pflaumen, Mirabellen, Äpfel, Brombeeren und vieles mehr. Alle Jungpflanzen werden im Betrieb selbst gezogen! Aufgrund des schweren Bodens können Kulturen wie Schwarzwurzel nicht angebaut werden. Seitdem eine Dammfräse angeschafft wurde, ist auch der Anbau von Möhren, Pastinaken und Petersilienwurzel möglich. Das Anbausortiment legen Lea und die SoLaWi-Mitglieder gemeinsam bei der Vollversammlung für die kommende Saison fest.

Kirschbaum und Gewächshaus
Foto: Thomas Liebner

Seit 2020 unterstützen uns zwei Norwegerpferde bei der Feldarbeit. Da Pferde bodenschonender arbeiten als Traktoren, können die Felder auch bearbeitet werden, wenn es feuchter ist, ohne den Boden zu verdichten. Der Pferdedung fördert zusammen mit dem Kompost die Bodenfruchtbarkeit.

Arbeitspferde auf dem Acker
Loni und Gismo arbeiten mit der Scheibenegge; Foto: Lea Nagel

Von 2015 bis 2023 gab es als Bestandteil der Gemüse-Anteil auch Eier von eigenen Hybrid-Hennen aus einem demeter-Zuchtbetrieb. Die Hühner hatten tagsüber Auslauf auf verschiedenen Grünflächen und waren durch ein Netz vor Greifvögeln geschützt. Nachts und zum Eierlegen sind sie im mobilen Hühnerwagen untergekommen.

Hahn und Hühner
Foto: Thomas Liebner

Durch die Zupacht von ca. 0,8 ha Ackerland südlich von Groß Dahlum können seit 2015 Kartoffeln, Zwiebeln und Kürbisse in größerem Umfang angebaut werden. Auch die Hühner hatten ihren Auslauf teilweise im Kleegras auf der neuen Fläche. Von 2016 bis Ende 2023 weideten einige Schafe und ihre Lämmer die Grünflächen um die Obstbäume ab und sparen viel Hand-Mäharbeit.

Schaf und Lamm
Foto: Thomas Liebner

Von 2018 bis 2023 wurde nahe dem Nachbarort Wobeck eine weitere, bisher extensiv genutzte, Ackerfläche gepachtet, zusammen mit Grünland und einem Feldgehölz (zusammen  1,6 ha). Dort weideten zeitweise die Schafe und acht Schweine. Fleisch von Hühnern, Schafen und Schweinen konnte von 2018 bis 2023 durch den Abschluss einer Zusatz-Vereinbarung bezogen werden.

Schweine am Trog
Foto: Thomas Liebner

Die gesamte Betriebsgröße beträgt seit Ende 2018 ca. 6,7 ha.

Ende 2022 konnte eine zentrale Lagerscheune für Erntegüter, Maschinen und Futter errichtet werden. In mehreren Kühlzellen (betrieben mit Strom aus der eigenen Dach-Fotovoltaikanlage seit Mitte 2023) und Lagerabteilen können  Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln, Wurzelgemüse und Kürbis optimal gelagert werden. Dadurch werden auch Lieferungen von Januar bis März im Abstand von 2-3 Wochen möglich.